Influenza A-Viren (Vögel, verschiedene Säugetiere, Mensch) gehören wie auch die Influenza B- und C-Viren (Mensch) zur Familie der Orthomyxoviren. Dabei handelt es sich um runde oder ovale, 75 bis 120 nm Durchmesser große, behüllte RNA-Viren.

Ursprünglich scheint die Influenza A eine Erkrankung der Vögel gewesen zu sein. Bei dieser Spezies verläuft sie auch heute noch besonders schwer mit einer sehr hohen Mortalitätsrate. Heute kommt sie bei einer Vielzahl von Spezies vor, u.a. beim Pferd, Schwein und auch dem Menschen. Neben akuten Todesfällen können Infektionen mit Influenzaviren systemische Erkrankungen aber auch Spätfolgen wie dilatative Myopathien mit lebenslang eingeschränkter Herzleistung hervorrufen (Daly 2007).

Die Influenza A tritt häufig epidemisch auf. Beim Menschen kann es auch zu einem pandemischen Geschehen kommen, das die ganze Welt umfasst. Ein Beispiel dafür ist die Spanische Grippe von 1918.

Der Übergang der Viren von einer Spezies auf die andere ist möglich, jedoch unterschiedlich schwierig. Experten halten es für möglich, dass das derzeit vor allem im asiatischen Raum grassierende aviäre Influenza A-Virus vom Typ H5N1 in absehbarer Zeit vom Geflügel auf andere Spezies und auch den Menschen übergehen kann. Daraus könnte sich eine Epidemie von gewaltigem Ausmaß entwickeln.

Lange Zeit galt als gesichert, dass aviäre Influenza A-Viren nicht direkt auf Säugetierspezies übergehen können, mit Ausnahme der Schweine. Inzwischen ist das Virus jedoch neben Schweinen u.a. bei Hunden, Mardern, Haus- und Großkatzen sowie dem Menschen nachgewiesen worden. Jedoch hat sich das Virus bislang in seiner Antigenstruktur nicht verändert, so dass bislang nicht von einem Übertritt der Speziesbarriere gesprochen werden kann.

Unterdessen konnte das Durchbrechen der Speziesbarriere erst vor wenigen Jahren in den USA nachgewiesen werden, als equine Influenza A-Viren auf den Hund übergingen. Heute kommt es in den USA regelmäßig zu ausgedehnten InfluenzaA/H3N8-Ausbrüchen bei Hunden (Daly 2007, Lange 2007a).

Aufbau

Im Innern des Viruspartikels befindet sich das aus acht Segmenten bestehende Genom, aufgebaut aus Einzelstrang-RNA, die mit dem Nukleoprotein und der RNA-abhängigen Polymerase einen Komplex (Nukleokapsid) bildet.

Jedes der acht Segmente codiert für ein oder zwei virusspezifische Antigene (Daly 2007). Insgesamt beinhalten sie den genetischen Code für elf Proteine, unter anderem für die OberflächenantigeneHämagglutinin (H) und Neuraminidase (N). Sie sind mit ihren hydrophoben Enden in der Lipiddoppelmembran des Virus verankert, während ihre hydrophilen Enden in die Außenwelt gerichtet sind (Daly 2007). Im Elektronenmikroskop sind sie als spikeartige Gebilde an der Oberfläche zu erkennen, die dem Virus das Aussehen eines Stechapfels verleihen.