Postweaning Multisystemic Wasting Syndrome (PMWS)

Wie bereits erwähnt (siehe Kapitel „Porcine Circoviren“), wurde das Krankheitsbild des PMWS erstmals 1991 bei Schweinen in Kanada beobachtet und 1996 erstmalig von Harding beschrieben (Harding 1996).

An PMWS erkranken vor allem Läuferschweine in einem Alter zwischen der 5. und 15./16. Lebenswoche (Harding et al. 1998). In letzter Zeit wird PMWS vermehrt bei Mastschweinen im Alter von der 10. bis zur 16. Lebenswoche beobachtet. Die Morbidität und Mortalität liegen im Durchschnitt bei 3% bzw. 70% (Segales und Domingo 2002). Betroffen sind das Immunsystem, die Atmungsorgane und der Intestinaltrakt.

Tabelle Symptome für eine Verdachtsdiagnose PMWS

Klinische Symptome der PMWS sind fortschreitender Gewichtsverlust und deutliche Atemwegsprobleme, die sich als therapieresistent erweisen (Segales und Domingo 1999). Die Tiere zeigen teils Fieber bis 41,5 °C und weitere unspezifische Symptome wie Kümmern und Blässe (Anämie). Die Lymphknoten, vor allem im Inguinalbereich (Leiste), sind in klassischen Fällen massiv geschwollen (generalisierte Lymphadenopathie) (Rosell et al. 1999; Segales und Domingo 1999).

Bei älteren Tieren treten vereinzelt auch Störungen der Fruchtbarkeit auf. Nach Harding (2000) ergaben retrospektive Untersuchungen in PMWS betroffenen Beständen, dass bereits 4-5 Monate vor dem Auftreten deutlicher klinischer Symptome eine leichte Erhöhung der Totgeburten sowie der mummifizierten Früchte um etwa 0,5 – 1% und eine leichte Erhöhung der Verluste, insbesondere während der Aufzucht, zu beobachten waren.

Pathologie

Beim klassischen Verlauf des PMWS ist eine meist generalisierte Lymphknotenvergrößerung das auffälligste Symptom (Clark und Harding 1998; Rosell et al. 1999; Segales et al. 1999a).