Behandlung

Behandlung autoimmuner Augenerkrankungen mit Ciclosporin A

Zur Behandlung autoimmuner Augenerkrankungen wie der Keratokonjunktivitis sicca (KCS) und der Keratitis superficialis chronica (KSC) hat sich das aus norwegischen Schlauchpilzen isolierte Ciclosporin A bewährt.

Dabei handelt es sich um ein zyklisches Peptid, das 11 Aminosäuren enthält. Ciclosporin A zählt zu den Immunsuppressiva der neueren Generation. Es hemmt das Enzyms Calcineurin und hemmt so vor allem die Aktivität und Proliferation der T-Helfer-Zellen, ohne zytotoxisch zu wirken (Schreiber und Crabtree 1992, Matsuda und Koyasu 2000). Durch die Hemmung der T-Zellen wird auch die Synthese von Zytokinen und Gamma-Interferon sowie Interleukin 2 gestoppt (Hess 1993), die u.a. für die Entstehung von Entzündungsreaktionen verantwortlich sind.

Das Ziel der Behandlung ist die Unterdrückung der überschießenden und fehlerhaften Immunreaktion, die sich im Falle der KCS gegen die Zellen der Tränendrüse und im Falle der KSC gegen die Zellen der Hornhaut richten.

Weiterhin besitzt Ciclosporin A eine lakromimetische (tränenbildende) sowie entzündungshemmend und dadurch auch analgetische Wirkung.
Im Gegensatz zu Kortison haltigen Präparaten, kann Ciclosporin auch bei bestehenden Hornhautdefekten und vor allem zur Langzeittherapie eingesetzt werden, während bei Kortison genannten bei Langzeitanwendung die Gefahr eines Ulcus besteht. Je eher mit der Ciclosporin A-Therapie begonnen wird, umso besser ist die Prognose, da die immunvermittelte Zellschädigung irreversibel ist.

In Deutschland ist nur ein Ciclosporin A haltiges Präparat (Augensalbe) zur Behandlung der KCS und der KSC zugelassen (Intervet Deutschland).