Die Symptome beim Befall mit der Roten Vogelmilbe

Eine zunehmend unruhig werdende, schreckhafte und nervöse Legehennenherde kann auf einen Befall mit der Roten Vogelmilbe hinweisen (Kirkwood 1967). Häufig verändert sich auch die Qualität der Federn und die Tiere weisen Hautentzündungen durch vermehrtes Kratzen und Picken auf. Besonders gut sichtbar ist der Milbenbefall an den Ständern der Vögel. Im Extremfall ist die Haut hier stark angeschwollen, verkrustet und schuppig. Einzelne Hautpartien lösen sich nach und nach ab.

Zudem reduzieren sich die Legeleistung und meist auch das Gewicht der Tiere und ihrer Eier bei einem Milbenbefall (Kilpinen et al. 2005, Mul et al. 2009). Bei Hähnen verringert sich nicht selten auch die Befruchtungsfähigkeit in einem Elterntierbestand. Ein massiver Befall kann sogar zu einer Blutarmut (Anämie) der Tiere führen (Kirkwood 1967, Liebisch und Liebisch 2003). Letztere ist an blassen Kehllappen und Kämmen zu erkennen (Liebisch und Liebisch 2003). Weitere Anzeichen können ein blasserer Eidotter oder Blutspritzer auf den Eiern sein. Nicht selten treten Kannibalismus und Federpicken auf. Aufgrund des Verzichts auf das Schnabelkürzen könnte die Bedeutung der Milbe als Auslöser für das Federpicken künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen.

Wird ein Nachlassen der Legetätigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung des Futterverbrauchs beobachtet, sollte an einen Milbenbefall gedacht werden. Dem Verdacht sollte zügig nachgegangen und ggf. umgehend gehandelt werden, nicht zuletzt, da die Milbe auch den Menschen befallen kann.

Ein weiteres Anzeichen kann ein vermehrtes Verlegen der Eier außerhalb des Nestes sein, da die Tiere wegen der Milben keine Ruhe mehr im Nest haben. Ein Hinweis auf einen starken Milbenbefall können auch schwarze Pünktchen auf den Eiern sein. Dabei handelt es sich um die Ausscheidungen der Milben (Kotstippchen). Meistens sind dann aber auch lebende Milben auf den Eiern und den Transport-Behältnissen zu finden (Liebisch und Liebisch 2003).

Blutuntersuchungen können eine starke Verringerung der roten Blutkörperchen und des Hämatokrits ergeben (Liebisch und Liebisch 2003).