Equines Herpesvirus (EHV)

Virusinfektionen verursachen weltweit eine Vielzahl von Erkrankungen beim Pferd. Für die Pferdepopulation in Deutschland sind insbesondere Infektionen mit dem equinen Herpesvirus (EHV) und dem equinen Influenzavirus von Bedeutung. Diese betreffen neben Einzeltieren auch häufig den gesamten Bestand. Ausbrüche können sowohl sporadisch als auch epizootisch auftreten. Die Infektionsgefahr nimmt entsprechend der Zahl der Kontakte zwischen Pferden aus unterschiedlichen Ställen durch Turniere, Zuchtschauen, Deckstationen und zugekaufte Pferde zu.

Zusammen mit der Tetanusimpfung gehören die Impfung gegen EHV und das equine Influenzavirus zu den sogenannten Core-Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission Veterinär (StIKo Vet.) sowie von der FN und anderen Reit- oder Züchtervereinigungen für jedes Pferd zu jeder Zeit empfohlen werden. Zwar schreibt die FN für Turnierpferde im Moment nur eine alle sechs Monate aufzufrischende Impfung gegen die Equine Influenza vor, empfiehlt aber auch die regelmäßige Bestandsimpfung gegen EHV, da es aufgrund des relativ geringen Anteils geimpfter Pferde immer wieder zu Atemwegserkrankungen, seuchenhaften Abortstürmen und neurologischen Symptomen kommt – verursacht durch die EHV Virusspezies 1 und 4. 

Zwar können auch gegen equine Herpesviren geimpfte Tiere erkranken, jedoch ist der Krankheitsverlauf meist milder. Darüber hinaus hilft die Impfung, den Infektionsdruck im Bestand zu reduzieren, da Virusausscheidung von infizierten Tieren verringert wird.

Lesen Sie in diesem Fokusthema mehr über die wirtschaftlich bedeutsamen Virusspezies EHV1 und EHV4, die von ihnen verursachten klinischen Symptome sowie über die Wirksamkeit und die Bedeutung der Impfung gegen EHV1 und EHV4.