Impfprogramme

Obwohl es aufgrund der unterschiedlichen betrieblichen und geographischen Bedingungen keine festgeschriebenen Impfschemata gibt, sondern individuelle Impfprogramme für jede Herde vom Tierarzt erstellt werden müssen, sollen hier kombinierte Impfprogramme vorgestellt werden, die sich in der Vergangenheit bewährt haben.

Wesentliche Fragen, deren Antworten beim Aufstellen von Impfprogrammen berücksichtigt werden sollten, sind:
• In welchem Alter tritt die Erkrankung bei den Tieren am häufigsten auf bzw. wann sollten die Tiere über einen wirksamen Immunschutz verfügen?
• Welches Feldvirus verursacht die Probleme und welcher Impfstoff bietet dagegen einen Schutz?
• Mit welchen Beeinträchtigungen muss durch andere Impfungen (z.B. ND, Marek usw.) gerechnet werden?

Impfserotypen
Bei der großen Variabilität der IB-Virusstämme im Feld ist es notwendig durch Virusisolierung und Serotypisierung zunächst festzustellen, gegen welche Stämme die Bestände immunisiert werden sollen. Wenn im Einzelfall keine klaren Kenntnisse über das Vorkommen von Variantstämmen vorliegen, sollte eine belastbare Kreuzimmunität durch wiederholte Impfungen mit Virusstämmen des Serotyps Massachusetts angestrebt und die Impfungen mit einem mittelgradig abgeschwächten IBV-Stamm über die Legeperiode fortgeführt werden, da Massachusetts-Serotypen eine breite Immunität gegen verschiedene Feldviren induzieren.
Eine andere Möglichkeit ist die Kombination verschiedener Serotypen, wobei mit einem Massachusetts Serotyp begonnen werden sollte. Durch die kombinierte Verwendung von Lebend – und Totimpfstoffe mit unterschiedlichen Impfserotypen können nämlich Kreuzreaktionen zwischen den Serotypen hervorgerufen werden, die wiederum zu einer vermehrten Bildung von neutralisierenden Antikörpern führen und einen besonders breiten Schutz induzieren.