Virusreservoir

Wildvögel sind Virusträger und –ausscheider und ihre Bedeutung als Virusreservoir für das Nutzgeflügel ist groß. So ist ein Viruseintrag aus der Wildvogel-Population, direkt durch Exkremente der Vögel oder bei hohem Wildvogelbesatz durch virushaltiges Oberflächenwasser, die häufigste Ursache für einen Geflügelpestausbruch beim Nutzgeflügel.

Das wichtigste natürliche Virusreservoir stellen Wildenten dar. Enten-Influenza-Viren sind pH-stabil und können daher den niedrigen pH-Wert im Verdauungstrakt unbeschadet überstehen, ohne an Virulenz einzubüßen. Über Koprophagie nehmen die Tiere das über den Kot ausgeschiedene, virulente Virus wieder auf. Das begünstigt wiederum die Virusvermehrung.
Außerdem können sie mehr als einen Subtyp aufnehmen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer genetischen Rekombination (siehe Kapitel Gefahr durch Mutation) zwischen verschiedenen Subtypen im Verdauungstrakt ebenfalls ansteigt und das Entstehen hoch virulenter Erreger für das Nutzgeflügel begünstigt wird.4