Besitzerinformationen

Impfschema Pferd

Impfungen bieten zuverlässigen Schutz vor Infektionskrankheiten. Diese Möglichkeiten der Gesundheitsprophylaxe sollten daher nicht fahrlässig behandelt, sondern regelmäßig durchgeführt werden. Neben den freiwilligen Impfungen existiert aber auch eine Impfpflicht für Turnierpferde gegen die sogenannte Pferdegrippe (Equine Influenza). Die Influenza-Impfung ist alle 6 Monate aufzufrischen.

Tabellarischer Impfplan für Pferde

Equine Influenza

Die Equine Influenza wird in den hiesigen Breitengraden durch die Stämme Influenza A/equi/1 und A/equi/2 hervorgerufen. Es handelt sich dabei um eine hochansteckende Infektionskrankheit, bei der das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit reduziert sind. Darüber hinaus treten Atemwegsstörungen und Fieber auf. Die Gefahr liegt in der anschließenden Besiedlung der Lunge mit bakteriellen Keimen, was zu einer chronischen Schädigung der Lunge und damit auch zu einer langfristig reduzierten Leistungsfähigkeit führen kann.

Impfschema Equine Influenza (inaktiviert)

* bei hohem Infektionsdruck und Turnierpferden


Im Falle eines erhöhten Infektionsrisiko und/oder unzureichender Kolostrumaufnahme kann eine zusätzlich 1. Impfung im Alter von 4 Monaten notwendig sein. 

Bei der Grundimmunisierung älterer Pferde sollte der gleiche Zeitabstand wie bei der Fohlenimmunisierung eingehalten werden. Eine Impfauffrischung sollte hier ebenfalls alle 6-12 Monate erfolgen. Die Zuchtstutenimpfung zur verbesserten Immunität des Fohlens erfolgt bei grundimmunisierten Tieren zusätzlich im 9. Trächtigkeitsmonat (TM) mit dafür zugelassenen Impfstoffen.

Es wird empfohlen, alle Pferde eines Bestandes zu impfen und Impfstoffe zu verwenden, in denen die jeweils aktuellen Virusstämme enthalten sind. 

HerpesimpfungBeim Pferd gibt es zwei gesundheitlich und wirtschaftlich relevante EHV-Spezies. Zum einen EHV4, welches zusammen mit anderen Faktoren zu Atemwegserkrankungen (Rhinopneumonitis) führen kann. In Proben von Pferden, die an Rhinopneumonitis litten, konnten in bis zu 80 % der Fälle EHV4 nachgewiesen werden.Zum anderen EHV1, das besonders im Zusammenhang mit Aborten zu erwähnen ist und daher in erster Linie für Züchter Bedeutung hat. Bei bis zu 99 % der Stutenaborte konnte EHV1 aus den abortierten Fohlen isoliert werden. EHV1 kann aber auch Symptome von Atemwegserkrankungen hervorrufen.

Impfschema EHV

Herpesimpfstoff kann als Einzelimpfstoff (EHV1) angewendet werden. 

Die Impfung trächtiger Stuten zum Beibehalt des Immunstatus erfordert Impfungen im Abstand von 6 Monaten.

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Bei einer Tetanusinfektion handelt es sich um eine meist tödlich verlaufende Infektion mit dem im Boden vorkommenden Clostridium tetani. Es besteht eine ständige Infektionsgefahr für Pferde über kleinste Wunden, beispielsweise durch Weideverletzungen an den Gliedmaßen.

Impfschema Tetanus (inaktiviert)  

Eine Impfung von Zuchtstuten sollte außerdem im 9. Monat der Trächtigkeit mit dafür zugelassenen Impfstoffen erfolgen, um dem Fohlen einen möglichst großen Schutz durch maternale Antikörper zu verleihen.

Bei solchen Fohlen können die maternalen Antikörper mit der Impfung interagieren, weshalb sie frühestens mit sechs Monaten geimpft werden sollten.

Wenn der Immunstatus der Stute dagegen unbekannt ist, sollte das Fohlen sicherheitshalber zusätzlich zur oben beschriebenen Grundimmunisierung bereits mit drei Monaten geimpft werden.

Tollwut

Tollwut wird durch eine Lyssavirus-Infektion hervorgerufen. Bei Pferden kommt es vorrangig auf der Weide durch einen Biss infizierter Fleischfresser (Fuchs, Dachs, Waschbär, Marder, Fledermaus, Hund, Wolf) zur Infektion. Daher sollten Pferde, die Weidegang haben, geimpft sein.

Impfschema Tollwut

Streptococcus equi – Druse

Die Druse ist eine hoch ansteckende bakterielle, fieberhafte Erkrankung der Equiden mit meist seuchenhaften Verlauf. Am häufigsten sind junge Pferde betroffen. 

Die Erregerübertragung erfolgt direkt oder als Tröpfcheninfektion. Die Erkrankung ist durch eine hochgradige schleimig-eitrige Nasen-Rachen-Entzündung mit einhergehender Schwellung der Kehlgangs- und Luftsacklymphknoten gekennzeichnet. 

Von der Firma MSD Tiergesundheit steht ein Lebendimpfstoff zur Verfügung, der in die Schleimhaut der Oberlippe appliziert wird.

Impfschema Druse