Häufig gestellte Fragen

1. Geflügelpest. Was ist das?

Die Geflügelpest ist eine weltweit verbreitete, hoch ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln. Sie wird durch so genannte aviäre Grippeviren (aviäre Influenza-A-Viren) verursacht und führt bei Hühnern, Puten, Perlhühnern, Wachteln, Fasanen und mehreren Wildvogelarten zu schweren Erkrankungen mit vielen Todesfällen. Bricht die Seuche in einem Bestand aus, breitet sie sich meist mit rasender Geschwindigkeit weiter aus.

2. Wer oder was überträgt den Erreger?

Als Erregerüberträger kommen frei lebende Wildtiere, Insekten, Schadnager und der Mensch als lebende Vektoren in Frage. Geräte, Fahrzeuge und Einstreu zählen zu den wichtigsten unbelebten Überträgern. Die Übertragung des Erregers durch infektiöse Staubpartikel in der Luft kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.

3. Welcher Typ des Geflügelpestvirus grassiert aktuell (Stand: Dezember 2016) in Europa und anderen Ländern?

Der Subtyp H5N8.

4. Kann der Mensch an Geflügelpest erkranken?

Eine Infektion des Menschen mit dem Geflügelpesterreger ist möglich und auch schon mehrfach in verschiedenen Ländern aufgetreten. In der Regel verursacht eine Infektion des Menschen mit aviären Influenza-Viren eine Bindehautentzündung, seltener kommt es zu grippeähnlichen Symptomen. Bei sehr engem Kontakt zu infiziertem Geflügel und bei Vorliegen eines hohen Infektionsdrucks kann eine Geflügelpestinfektion auch beim Menschen tödlich verlaufen.
Die Erregerübertragung erfolgt entweder durch direkten Kontakt zu infizierten Vögeln oder über infizierte Schweine bzw. kontaminierte Schweineerzeugnisse.

5. Wie kann man sich schützen?

Kontakt zu infiziertem Geflügel und deren Erzeugnissen sollte schon allein aus hygienischen Gründen und aus Gründen der Seuchenbekämpfung vermieden werden. Darüber hinaus ist der Erreger der Geflügelpest gegenüber Hitze sehr empfindlich, so dass die normale Behandlung von Geflügelfleisch und Eiern durch Kochen und Braten die Erreger sicher abtötet. Hingegen ist das Virus sehr Kälte unempfindlich, so dass es durch das Einfrieren von Fleisch nicht abgetötet wird. Bei der Zubereitung von Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten sollte stets darauf geachtet werden, dass das Fleisch vollkommen durchgegart ist und auch im Kern keine rohen Anteile mehr besitzt. Bei der Zubereitung sollte auf große Hygiene wertgelegt werden (Hände häufig waschen, nicht die Finger ablecken).
Ist der Kontakt zu infizierten Vögeln nicht zu vermeiden (Tierpfleger, Tierärzte) muss spezielle Schutzkleidung getragen werden. Außerdem wird eine prophylaktische Grippeschutzimpfung empfohlen.

6. Kann man sich gegen die Vogel-Influenzaviren impfen lassen?

Es gibt derzeit keinen Impfstoff für Menschen, der gegen diese Viren zugelassen ist. Sollte es zu einer gesicherten Mensch zu Mensch-Übertragung durch Vogel-Influenzaviren kommen, so wird die WHO Empfehlungen zur Impfstoffherstellung aussprechen.

7. Kann man noch Geflügelfleisch, Eier und andere Geflügelprodukte essen?

Alle im Handel befindlichen Geflügelprodukte können bedenkenlos verzehrt werden, da sie nur von gesunden Tieren aus gesunden Beständen stammen. Der Erreger der Geflügelpest hat über die Ernährung keinen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Um der Weiterverbreitung der Seuche auf andere Geflügelbetriebe vorzubeugen, werden dennoch nicht nur die erkrankten, sondern auch die ansteckungsverdächtigen Tiere getötet und unschädlich beseitigt. (Autor/Quelle: Stmugv)

8. Wie überträgt sich die Vogelgrippe bei Vögeln untereinander und von Vögeln auf Menschen?

Infizierte Vögel scheiden mit dem Kot hohe Mengen des Virus aus. Das trägt zu einer weiteren Verbreitung bei. Die Übertragung von Vogel zu Vogel erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen des Virus. Die Übertragung von einer Geflügelfarm zur anderen geschieht hauptsächlich durch den Kontakt mit verseuchtem Gerät und/oder der Bewegung von Vögeln und Menschen. Menschen können erkranken, wenn sie durch intensiven Kontakt mit infizierten Vögeln hohe Mengen des Virus ausgesetzt sind.