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Studien zeigen: So schützen Sie Ihre Hundepatienten sicher und wirksam vor infektiösem Husten
Am infektiösen Husten beim Hund, auch canine infektiöse Tracheobronchitis oder Zwingerhusten genannt, ist ein breites Spektrum an Erregern beteiligt, u.a. das canine Parainfluenzavirus, das canine Adenovirus und das Bakterium Bordetella bronchiseptica (B. bronchiseptica). Lange Zeit wurden die viralen Pathogene als Haupterreger des Krankheitskomplexes angesehen und man ist lediglich von einer Mitbeteiligung des Bakteriums ausgegangen. Neuere Studien haben jedoch gezeigt, dass Bordetella bronchiseptica der Haupterreger des infektiösen Hustens ist.1
Der Stellenwert von B. bronchiseptica bei der Infektion verdeutlicht die Bedeutung der Bordetellen-Impfung zum Schutz vorm infektiösen Husten. Doch wie effektiv sind die verschiedenen Impfmethoden wirklich und könnten intranasale Anwendungen einen negativen Einfluss auf die Hundenase haben? Wir haben die passenden Studien recherchiert und für Sie zusammengefasst.
Um vor B. bronchiseptica zu schützen, stehen aktuell in Deutschland drei verschiedene Applikationsarten zur Verfügung: intranasal (i.n.), oral oder injizierbar.
Eine Studie von Ellis et al.2 verglich die Schutzwirkung der i.n. und der oralen Bordetellen-Impfung miteinander: Dafür wurden Welpen zunächst mit einem der Impfstoffe geimpft und anschließend mit B. bronchiseptica infiziert. Obwohl beide Impfstoffe Immunreaktionen stimulierten, führte die intranasale Verabreichungsmethode zu einer besseren klinischen Immunität: Oral geimpfte Welpen wiesen nach der Infektion häufiger Husten, Nasenausfluss, Würgen und Niesen als i.n. geimpfte Tiere auf. Aufgrund dieser Ergebnisse stellen die beteiligten Wissenschafter:innen sogar die Verwendung oraler B. bronchiseptica-Impfstoffe beim Vorhandensein besserer Impfstoff-Alternativen infrage.
Eine weitere Studie3 beweist, dass die gute Wirksamkeit von i.n. angewendeten Bordetellen-Impfstoffen durchaus mit der von injizierbaren Impfstoffen vergleichbar ist: Nach Anwendung werden bei beiden Impfstofftypen sowohl lokale als auch systemische Antikörperreaktionen bei zuvor geimpften Hunden ausgelöst.
Obwohl der Geruchssinn einer der am stärksten ausgeprägten und wichtigsten Sinne von Hunden ist, ist die Studienlage über mögliche Auswirkungen von i.n. applizierten Medikamenten und Impfstoffen auf die Hundenase rar. Hingegen ist die Notwendigkeit Hunde vor B. bronchiseptica zu schützen, einem Erreger, der das Potenzial hat, das Riechepithel nachhaltig zu schädigen, umso größer.
Vor diesem Hintergrund wurden in einer Studie von Collins et al.4 aus 2022 die Effekte der intranasalen und oralen Bordetellen-Impfstoffe auf die olfaktorischen Fähigkeiten von Spürhunden untersucht. In einer ersten Crossover-Studie wurden 20 ausgebildete Spürhunde in 2 Gruppen geteilt.
Gruppe 1 erhielt zuerst den i.n. verabreichten Impfstoff, Gruppe 2 den oralen. Daraufhin folgten Geruchstest. 28 Tage später erhielt Gruppe 1 den oral und Gruppe 2 den i.n. angewendeten Impfstoff und es wurden erneut Geruchstests durchgeführt. Folgende Ergebnisse wurden dabei erzielt: Hunde, die zunächst oral und 28 Tage später intranasal mit B. bronchiseptica geimpft wurden (Gruppe 2), fanden den Zielgeruch im Allgemeinen etwas langsamer als Tiere der Gruppe 1.
Um den möglichen Einfluss der i.n. Applikation zu untersuchen, führten die Wissenschaftler:innen daraufhin eine weiter Studie durch. Sie verglichen die i.n. Anwendung des Impfstoffes in einer Gruppe von Spürhunden mit der i.n. Applikation von Kochsalzlösung in einer anderen und mit einer weiteren Kontrollgruppe.
Über 28 Tage wurde die Leistung der Spürhunde in Geruchstests gemessen, mit folgenden Ergebnissen: Es wurden weder bei der Zeit bis zum Erkennen des Geruchs noch beim Anzeigen der Geruchsschwelle (Intensität des Geruchs) Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt. Somit gibt es keine Hinweise darauf, dass die intranasale B. bronchiseptica-Impfung den Geruchssinn von Hunden beeinträchtigt. Die Wissenschafter:innen sprechen sich daher für eine Empfehlung der B. bronchiseptica-Impfung gemäß der Herstellerempfehlungen aus.
Was das für Sie in der Praxis bedeutet:
- Möchten Sie Ihre Patienten effektiv vor infektiösem Husten schützen, ist die Impfung gegen Bordetella bronchiseptica unumgänglich.
- Intranasal applizierte und injizierbare Impfstoffe gegen Bordetella bronchiseptica bieten den wirksamsten Schutz.
- Die Nase bleibt frei: Intranasal verabreichte Impfstoffe haben keinen negativen Einfluss auf den Geruchssinn von Hunden.
Das Nobivac® Impfstoffportfolio bietet individuelle Schutzmöglichkeiten für jeden Ihrer Patienten:
- Nobivac® BbPi schützt mit nur einem intranasal applizierten Tropfen gegen beide Haupterreger für ein Jahr. Die Immunität gegen B. bronchiseptica tritt schnell (innerhalb 72 Stunden) ein und Welpen können bereits ab einem Alter von drei Wochen geimpft werden.
- Nobivac® Respira Bb ist der einzige injizierbare Bordetellen-Impfstoff. Sicher und komfortable sind Ihre Patienten für ein Jahr geschützt (bei Vorimpfung mit Nobivac® BbPi oder nach Wiederholungsimpfung mit Nobivac® Respira Bb).
Weitere ausführliche Informationen zu diesen Impfstoffen finden Sie hier:
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