Entwurmungsempfehlung

Aufgrund der Übertragung von Wurmlarven pränatal und mit der Muttermilch sollten Welpen so früh wie möglich regelmäßig gegen Rundwürmer entwurmt werden (Epe 2006). Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die geschlechtsreifen Stadien, sondern auch verschiedene Entwicklungsstadien mitbekämpft werden (Abott und Dent 1998). Die Entwurmung sollte unbedingt erfolgen, bevor die adulten Würmer in der dritten Lebenswoche im Darm auftreten.

Entwurmungsschema

  • erstmals 2 Wochen nach der Geburt
  • weitere Behandlungen im Alter von 5 Wochen und beim Absetzen
  • bei starkem Befall (Kotprobenkontrolle) zusätzlich im Alter von 8 und 12 Wochen
  • die Hündin sollte zusammen mit den Welpen mindestens 2 und 5 Wochen nach der Geburt entwurmt werden
    z.B. mit 50 mg/kg Fenbendazol an drei aufeinander folgenden Tagen

Mit dem Wirkstoff Fenbendazol, der sowohl gegen adulte als auch gegen unreife und präadulte Entwicklungsstadien wirkt, ist eine Behandlung ab einem Lebensalter von 2 Wochen risikolos möglich und sicher (Abott und Dent 1998, Epe 2006). Der Wirkstoff ist gegen die in Mitteleuropa bedeutsamen Darmparasiten des Hundes wie Spul-, Haken- und Peitschenwürmer wirksam. Da Fenbendazol die Rundwürmer nicht schlagartig abtötet, sondern langsam durch die Hemmung der Glukoseaufnahme und des Glukosestoffwechsels innerhalb von 2-3 Tagen absterben lässt (Löscher, Ungemach und Kroker 2006), besteht kein Risiko für einen plötzlichen Darmverschluss mit der Gefahr einer Darmruptur (Scholtysik und Kaufmann 1996).

Der Wirkstoff Fenbendazol ist aber auch zur Bekämpfung der somatischen Larven der Hündin geeignet. Infektionen der Welpen können deutlich reduziert bzw. verhindert werden, wenn die Hündin täglich ab dem 30. oder 40. Tag der Trächtigkeit mit 50 mg/kg Fenbendazol bis zur Geburt behandelt wird. Wird die Behandlung in den ersten 14 Tagen nach der Geburt fortgesetzt, wird die Wirkung erheblich gesteigert (Stoye 1998). Auf jeden Fall sollte zumindest ist die säugende Hündin parallel mit ihrem Wurf mit Fenbendazol zu behandelt werden, um eine Übertragung mit der Muttermilch zu verhindern (Epe 2006).

Die Fenbendazol-Behandlungen von trächtigen Hündinnen ab dem 40. Trächtigkeitstag ist gut verträglich, frei von Nebenwirkungen und ohne negative Auswirkungen auf den Trächtigkeitsverlauf oder die Entwicklung der Foeten (Stoye 1998).

Fenbendazol ist darüber hinaus in einem Präparat verfügbar, das als einziges zur Behandlung der Giardiose des Hundes zugelassen ist. Die Infektion mit Giardien erfolgt oral über verschmutztes Futter, Wasser oder über Schmierinfektionen. Es kann zu explosionsartigem, faulig riechendem und schleimigen, fettreichem Durchfall kommen, der intermittierend auftritt. Die Tiere magern bei erhaltenem Appetit ab (Tenter und Deplazes 2005). Sie sollten 3 Tage lang mit Fenbendazol behandelt werden. Diese Behandlung ist nach 2-3 Wochen zu wiederholen (Näheres siehe Kapitel Giardien bei Hund und Katze).

Zur Entwurmung gegen Bandwürmer (Taenien) kann ebenfalls der Wirkstoff Fenbendazol eingesetzt werden. Es eignen sich auch andere Wirkstoffe wie z.B. Praziquantel oder Epsiprantel (Näheres siehe Kapitel Bandwürmer bei Hund und Katze).