Wieso, weshalb, warum? – Häufige Fragen zu Muttertierimpfungen gegen Rindergrippe mit Bovigrip® RSP plus

Gegen Rindergrippe kann man impfen – sowohl die Mutter als auch das Kalb. Hier lesen Sie die häufigsten Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden.

Warum sollten auch die Muttertiere geimpft werden?


Wenn schon die neugeborenen Kälber ein Grippe-Problem haben, dann ist die aktive Immunisierung der Kälber nicht schnell genug. Denn trotz Frühimpfung ab dem 8. Lebenstag ist der voll belastbare aktive Schutz erst ca. 2 Wochen nach der 2. Impfung ausgebildet, d.h. frühestens in der 8. Lebenswoche. Hier bietet die Impfung der hochtragenden Kühe und Färsen eine Lösung. Die Einbeziehung der Muttertiere in die Grippeimpfung verfolgt dabei zwei Zielrichtungen: Einerseits werden die Muttertiere selbst geschützt, die Erregerausscheidung wird gesenkt und damit das Infektionsrisiko für die Kälber reduziert. Andererseits bewirkt die Impfung während der Trächtigkeit innerhalb der Herde gleichmäßig hohe Antikörper vor dem Abkalben. Ein gutes Kolostrum-Management ist wichtig, damit die neugeborenen Kälber einen sofortigen passiven Schutz erhalten.

Bestehen Risiken bei der Impfung der tragenden Tiere?


Es wurde nachgewiesen, dass Bovigrip® RSP plus bei der Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation sicher ist. Wie bei der Verwendung am nicht-tragenden Tier ist auch hier sicher zu stellen, dass nur gesunde Tiere geimpft werden.

Müssen die Kälber trotzdem geimpft werden, auch wenn deren Muttertiere geimpft wurden?


Ja, die Muttertier-Impfung ersetzt nicht die Kälber-Impfung. Da es nach der Geburt beim Kalb zu einem zunehmenden Verbrauch bzw. Abbau der passiv erworbenen Antikörper kommt, muss beim Kalb selbst durch eine Impfung die aktive Produktion spezifischer Antikörper angeregt werden.

Wie sind die Kälber von geimpften Muttertieren zu impfen?


Bei Bovigrip® RSP ist die Möglichkeit, trotz Präsenz maternaler AK einen aktiven Impfschutz aufzubauen, im Rahmen der Zulassung bestätigt worden. Studien belegen, dass Kälber von geimpften Kühen trotz hoher maternaler Antikörpertiter (MAK) auch schon bei der Frühimpfung eine belastbare Immunität ausbilden. Die aktive Frühimpfung ist also auch bei Vorhandensein hoher MAK ab der zweiten Lebenswoche möglich. Eine Wiederholungsimpfung erfolgt dann im Abstand von etwa 4 Wochen. Bei tragenden Färsen, die in die Kuhherde integriert werden, sollte jedoch auf jeden Fall zweimal im Abstand von 4 – 6 Wochen geimpft werden, wobei die zweite Impfung nicht später als 3 Wochen vor dem
Kalbetermin sein sollte.

Was ist beim Zukauf zu beachten?


Zukaufstiere sollten 2 Tage nach der Ankunft/Aufstallung mit Bovigrip® RSP plus zweimal im Abstand von 4 Wochen grundimmunisiert werden. Optimal wäre es, geimpfte Qualitätskälber zuzukaufen. Sind die Erzeugerbetriebe bekannt, so ist zumindest eine Erstimpfung bereits im Herkunftsbetrieb empfehlenswert. Die Zweitimpfung sollte dann nach der Aufstallung im neuen Bestand erfolgen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Impfung der Muttertiere?


Die Impfung der tragenden Muttertiere sollte im Zeitraum von 12 – 3 Wochen vor dem Kalbetermin erfolgen.

Müssen die Muttertiere auch immer zweimal geimpft werden, oder reicht eine einmalige Wiederholungsimpfung im Folgejahr aus?


Bei älteren Kühen sind die AK-Titer in der Regel so hoch, dass 1x Impfen zum Boostern ausreicht. Ob alle Muttertiere vor dem Kalben zweimal geimpft werden sollen, hängt davon ab, wie hoch der Infektionsdruck innerhalb der Herde ist. Bei geringerem Infektionsdruck kann eine einmalige Wiederholungsimpfung vor dem Kalben ausreichend sein. Diese Frage ist für jeden Bestand individuell zu entscheiden. Bei tragenden Färsen, die in die Kuhherde integriert werden, sollte jedoch auf jeden Fall zweimal im Abstand von 4 – 6 Wochen geimpft werden, wobei die zweite Impfung nicht später als 3 Wochen vor dem Kalbetermin sein sollte.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Intervet Deutschland GmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit, Dr. Solveig Rehm: solveig.rehm@msd.de