Druse bei Pferden
Druse ist eine durch das Bakterium Streptococcus equi hervorgerufene Infektionskrankheit. Grundsätzlich können alle Pferde jeden Alters von der Erkrankung betroffen sein.
Hauptsächliche Risikogruppe sind:
- Junge Pferde
- Pferde in großen Beständen
- Pferde mit häufigem Standortwechsel, etwa Turnier- und Zuchtpferde
Druse ist äußerst schmerzhaft für das Pferd und schwierig zu behandeln. Außerdem kann ein völlig gesund erscheinendes Pferd Träger des Erregers sein (ca. 10% genesener Pferde werden Träger). Deshalb ist es wichtig, den Kontakt zu Pferden mit unbekanntem Status zu minimieren.
Sobald Druse eine Pferdepopulation erfasst hat, kann sie sich sehr schnell durch direkten Kontakt aber auch indirekter Kontakt (über Futter, Tränke, Sattelzeug oder Menschen) ausbreiten und es ist schwierig, diese in betroffenen Beständen auszumerzen. Ausbrüche können Monate dauern und zum Abschotten des gesamten Betriebes führen.
Zur Minimierung des Risikos einer Druse kann man verschiedene Maßnahmen treffen
1. Impfen!Mit der Impfung gegen Streptococcus equi kann das Auftreten von Druse in Pferdebeständen in den meisten Fällen komplett verhindert werden. Die Notwendigkeit für die Impfung ist abhängig vom individuellen Druserisiko eines Bestandes.
Fragen Sie Ihren Tierarzt nach dem Druserisiko in Ihrem Bestand. Er berät Sie auch über das optimale Impfschema für Ihre Pferde.
2: Weitere Maßnahmen:
- Kontakt mit Pferden unbekannter Herkunft und unbekanntem Gesundheitsstatus vermeiden
- keine Überbelegung der Stallabteilungen
- eine Quarantäne von 2 bis 3 Wochen für alle neu eingestallten Pferde
Anzeichen
Charakteristisch für Druse ist:
- Anstieg der Körpertemperatur
- Nasenausfluss
- Husten
- Lymphknotenabszesse
- Atemnot
In einigen Fällen sind die Anzeichen für das Vorliegen einer Druse offensichtlich, dass Ihr Tierarzt die Diagnose allein darauf basierend stellen kann. Das ist jedoch nicht immer der Fall, so dass die Entnahme von Nasentupferproben für weitergehende Untersuchungen erforderlich werden kann. Sie sollten in jedem Fall eine tierärztliche Diagnose einholen, da Pferde einige der oben genannten Symptome auch unter völlig anderen Bedingungen zeigen können.
Wenn der erste Fall von Druse in einem Bestand diagnostiziert wird, sind alle anderen Pferde gefährdet. Daher sollten sofort:
- alle betroffenen Pferde von den übrigen getrennt werden
- der Bestand geschlossen, d.h. jeglicher Pferdeverkehr in und aus dem Bestand unterbunden werden
- alle gesund erscheinenden Pferde innerhalb der folgenden 2-3 Wochen sorgfältig beobachtet werden, um neue Drusefälle so früh wie möglich zu erfassen
- Personen mit Kontakt zu Pferden außerhalb des betroffenen Bestandes gemieden werden
Dies bedeutet eine völlige Isolierung des Bestandes nach Außen. Unglücklicherweise kann diese Situation monatelang andauern (zumindest bis 3 Wochen nach der Genesung des letzten betroffenen Pferdes).
Behandlung
Wenn die Diagnose sehr früh gestellt werden kann, entscheidet Ihr Tierarzt, ob eine Antibiotikabehandlung erforderlich ist. Wenn die Diagnosestellung erst nach Ausbildung von Abszessen erfolgt, kann Ihr Tierarzt diese eröffnen und damit den Abfluss fördern.
Die meisten Pferde können vollständig wiederhergestellt werden, allerdings enden statistisch etwa 1% der Fälle tödlich. Bis zu 10% können Komplikationen wie multiple Abszesse entwickeln.
Übertragung
Ist ein Pferdestall von dem Bakterium Streptococcus equi betroffen, so kann sich die Krankheit sehr schnell verbreiten. Möglich ist dies zum einen durch direkten Kontakt zwischen Pferden jedoch auch durch indirekten Kontakt wie z.B. durch:
- Sattel und Zaumzeug
- Teilen von Tränken und Futtertrögen
- Kleidung
- Hände
Das Bakterium kann in Wasser mindestens 4 Wochen und auf Sattel, Zaumzeug oder auf Holz bis zu 8 Wochen überleben.