Häufig gestellte Fragen

Warum ist ein hormonelles Management häufig erforderlich?

Durch hormonelles Management können in der Regel bestehende Störungen des Sexualzyklus, durch die eine Konzeption verhindert wird, erfolgreich therapiert werden. Entsprechend wird die Konzeptionsrate durch hormonelles Management also deutlich verbessert.

Warum ist insbesondere zu Beginn der Zuchtsaison eine Hormonbehandlung erforderlich?

Pferde gehören zu den saisonal polyöstrischen Tieren. Die Zuchtsaison beschränkt sich vornehmlich auf die Sommermonate und ist von der Tageslichtdauer abhängig. Im Winter tritt bei Stuten physiologischer Weise eine Zyklusruhe ein. In den Herbst- und Frühlingsmonaten besteht dagegen eine so genannte Übergangsperiode, in der der Zyklus unregelmäßig und die Ovaraktivität ungenügend ist. Daher ist der Ovulationszeitpunkt und damit auch der Zeitpunkt der Belegung im Frühjahr besonders schwer vorhersagbar. Durch hormonelles Management kann die Rosse und die Ovulation auch während der Übergangsperioden ausgelöst und terminiert werden.

Warum ist die gynäkologische Untersuchung durch den Tierarzt so wichtig?

Nur eine gesunde Stute kann ein gesundes Fohlen zur Welt bringen. Ansonsten kommt es entweder während der embryonalen oder der fetalen Phase zu Störungen der Trächtigkeit oder einem Abort. Daher sollte die Stute vor jeder Belegung auf ihre Zuchttauglichkeit untersucht werden. Dazu gehört neben einer kurzen Allgemeinuntersuchung eine intensive gynäkologische Untersuchung, die sowohl eine sonografische und manuelle Untersuchung der Eierstöcke und des Uterus als auch die Entnahme einer Genitalsekretprobe (Tupferprobe) für eine mikrobiologische und bakterielle Untersuchung umfasst.

Kann die Trächtigkeitsrate erhöht werden?

Ja, die Trächtigkeitsrate kann durch hormonelles Management erhöht werden, da dadurch die Rosse und die Ovulation genau terminiert werden können. Durch hormonelles Management ist es daher möglich, den optimalen Zeitpunkt für die Belegung oder Besamung zu bestimmen, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit einer Konzeption und damit die Trächtigkeitsrate verbessert.

Können Rossesymptome bei dauerrossigen Stuten unterdrückt werden?

Ja. Durch die Behandlung mit Altrenogest können Rossesymptome auch bei dauerrossigen Stuten erfolgreich unterdrückt werden. Eine Altrenogest-Behandlung ist problemlos auch über einen längeren Zeitraum hinweg möglich.

Welche Ursachen/Faktoren sind für den embryonalen Fruchttod verantwortlich?

Der embryonale Fruchttod bei Stuten mit ungestörter Fruchtbarkeit findet vor allem zwischen Tag sechs und Tag elf statt und kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. Diese sind bei der Stute, beim Embryo oder in der Umwelt zu suchen. Eine mögliche Ursache kann ein Mangel an dem so genannten Trächtigkeitshormon Progesteron sein. Dieser Mangel kann durch die Gabe von Altrenogest behandelt und so ein embryonaler Fruchttod verhindert werden.

Welche Erreger sind für einen Abort verantwortlich und wie kann ich vorsorgen?

Etwa ein Viertel aller Aborte beim Pferd sind infektiöser Natur, also bedingt durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten. Besonders große Bedeutung kommt dabei dem equinen Herpesvirus vom Typ 1 (EHV1) zu. Das Virus ist vor allem für Aborte im letzten Drittel der Trächtigkeit und für Todgeburten bei Stuten verantwortlich. Jedoch stehen hoch wirksame Impfstoffe zur Verfügung, die die Stute und die Frucht vor einer Infektion mit dem Virus schützen. Um einen sicheren Schutz zu gewährleisten, müssen unbedingt alle Pferde des Bestandes regelmäßig alle sechs Monate geimpft werden.