Estrumate® Schwein 87,5 Mikrogramm/ml
Injektionslösung für Schweine
Bezeichnung des Tierarzneimittels
Estrumate Schwein 87,5 Mikrogramm/ml, Injektionslösung für Schweine
Zusammensetzung
Jeder ml enthält:
Cloprostenol 87,5 Mikrogramm (entsprechend 92 Mikrogramm Cloprostenol-Natrium)
Benzylalkohol 20 mg
Klare, farblose Lösung, praktisch frei von Partikeln.
Zieltierart(en)
Schwein (Sau und Jungsau).
Anwendungsgebiet(e)
Geburtseinleitung ein oder zwei Tage vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin.
Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei trächtigen Tieren, bei denen die Einleitung einer Geburt nicht beabsichtigt ist.
Nicht zur Geburtseinleitung verabreichen bei Tieren mit Verdacht auf Dystokie aufgrund mechanischer Obstruktion oder aufgrund abnormaler Lage, Stellung und/oder Haltung der Feten.
Nicht anwenden bei Bronchospasmus oder gastrointestinaler Motilitätsstörung.
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise
Besondere Warnhinweise:
Das Ansprechen von Sauen und Jungsauen auf die Einleitung der Geburt kann durch den physiologischen Zustand und den Zeitpunkt der Behandlung beeinflusst werden. Die überwiegende Mehrheit der Tiere, 95 %, beginnt innerhalb von 36 Stunden nach der Behandlung mit dem Abferkeln. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Tiere innerhalb eines Zeitraums von 24 +/- 5 Stunden auf die Injektion ansprechen, außer in den Fällen, in denen eine spontane Geburt unmittelbar bevorsteht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die sichere Anwendung bei den Zieltierarten:
Um das Risiko von anaeroben Infektionen aufgrund von Vasokonstriktion an der Injektionsstelle zu verringern, sollten Injektionen in kontaminierte (nasse oder verschmutzte) Hautbereiche vermieden werden. Reinigen und desinfizieren Sie die Injektionsstellen vor der Verabreichung gründlich.
Eine Injektion in das Fettgewebe kann zu einer unvollständigen Resorption des Tierarzneimittels führen.
Eine zu frühe Einleitung des Abferkelns führt zu einer Verringerung des Geburtsgewichts der Ferkel und zu einem Anstieg der Zahl totgeborener sowie nicht lebensfähiger und unreifer Ferkel. Es ist unerlässlich, dass die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer für jeden Betrieb auf der Grundlage früherer Aufzeichnungen berechnet wird und das Ende der Trächtigkeit nicht um mehr als zwei Tage verkürzt wird.
Nicht intravenös verabreichen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Prostaglandine vom Typ F2α, wie Cloprostenol, können über die Haut resorbiert werden und Bronchospasmen oder Fehlgeburten verursachen. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel ist Vorsicht geboten, um eine Selbstinjektion oder Hautkontakt zu vermeiden.
Schwangere Frauen, Frauen im gebärfähigen Alter, Asthmatiker und Personen mit anderen Atemwegserkrankungen sollten beim Umgang mit diesem Tierarzneimittel den Kontakt vermeiden.
Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte der Anwender eine Schutzausrüstung bestehend aus undurchlässigen Handschuhen tragen.
Bei versehentlichem Hautkontakt sofort mit Wasser und Seife abwaschen. Bei versehentlicher Selbstinjektion oder Hautexposition ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen, insbesondere da es zu Atemnot kommen kann, und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Dieses Tierarzneimittel kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Benzylalkohol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Nach der Anwendung Hände waschen.
Trächtigkeit:
Nicht an trächtige Tiere verabreichen, bei denen die Einleitung eines Abortes nicht beabsichtigt ist.
Fortpflanzungsfähigkeit:
Es gibt keine Auswirkungen auf die spätere Fortpflanzungsleistung von Sauen, die mit Cloprostenol behandelt wurden, und von Jungsauen oder Ebern, die von behandelten Tieren abstammen.
Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen:
Die gleichzeitige Anwendung von Oxytocin und Cloprostenol verstärkt die Wirkung auf den Uterus.
Das Tierarzneimittel nicht zusammen mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) verabreichen, da diese die endogene Prostaglandinsynthese hemmen.
Bei Tieren, denen ein Gestagen verabreicht wird, ist eine Verminderung der Wirkung von Cloprostenol zu erwarten.
Überdosierung:
Im Allgemeinen kann eine Überdosierung zu folgenden Symptomen führen: erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Bronchokonstriktion, erhöhte Körpertemperatur, erhöhte Mengen an Kot und Urin, Speichelfluss, Übelkeit und Erbrechen. In schweren Fällen kann es zu vorübergehendem Durchfall kommen.
Es stehen keine Gegenmittel zur Verfügung: Die Behandlung sollte symptomatisch und vor dem Hintergrund erfolgen, dass Prostaglandin F2α auf glatte Muskelzellen wirkt.
Wesentliche Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Nebenwirkungen
Schweine (Sauen und Jungsauen):
Selten (1 bis 10 Tiere / 10 000 behandelte Tiere): | Infektion der Injektionsstelle1 |
Sehr selten (< 1 Tier/10 000 behandelte Tiere, einschließlich Einzelfallberichte): | Unruhe2, Häufiges Urinieren2, Durchfall2, Nachgeburtsverhaltung3,Metritis3,Dystokie3,Totgeburt3 |
1 Kann auftreten, wenn anaerobe Bakterien in die Injektionsstelle eindringen und kann sich generalisieren. Sorgfältige aseptische Techniken sollten angewendet werden, um die Wahrscheinlichkeit dieser Infektionen zu verringern.
2 Kann innerhalb von 15 Minuten nach der Injektion beobachtet werden und verschwindet in der Regel nach einer Stunde.
3 Kann durch Geburtseinleitung mit einer exogenen Substanz verursacht werden.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte zuerst Ihrem Tierarzt mit. Sie können Nebenwirkungen auch an den Zulassungsinhaber unter Verwendung der Kontaktdaten am Ende dieser Packungsbeilage oder über Ihr nationales Meldesystem melden. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu senden. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vet-uaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung
Zur intramuskulären Anwendung.
Tief intramuskulär verabreichen mit einer Nadel von mindestens 4 cm Länge.
Eine Einzeldosis von 175 Mikrogramm Cloprostenol pro Tier (entspricht 2 ml des Tierarzneimittels) verabreichen.
Der Stopfen kann bis zu 10 Mal sicher durchstochen werden. Bei der Behandlung von Tiergruppen in einem Durchgang ist eine Abziehnadel zu verwenden, die in den Stopfen der Durchstechflasche eingesetzt wurde, um ein übermäßiges Durchstechen des Stopfens zu vermeiden. Die Abziehnadel sollte nach der Behandlung entfernt werden.
Wartezeiten
Essbare Gewebe: 1 Tag.
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht einfrieren.
Sie dürfen dieses Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett nach „Exp.“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen/Anbruch der Primärverpackung: 28 Tage.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden. Diese Maßnahmen dienen dem Umweltschutz.
Das Tierarzneimittel darf nicht in Gewässer gelangen, da Cloprostenol eine Gefahr für Fische und andere Wasserorganismen darstellen kann.
Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker, wie nicht mehr benötigte Arzneimittel zu entsorgen sind.
Einstufung von Tierarzneimitteln
Tierarzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
Zulassungsnummern und Packungsgrößen
Zul.-Nr. 600.00.00
Faltschachtel mit 1 Durchstechflasche mit 20 ml Injektionslösung.
Faltschachtel mit 1 Durchstechflasche mit 50 ml Injektionslösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage
07/2024
Detaillierte Angaben zu diesem Tierarzneimittel sind in der Produktdatenbank der Europäischen Union verfügbar (https://medicines.health.europa.eu/veterinary).
Verschreibungspflichtig.