Nuflor® Minidose 450 mg/ml
Injektionslösung für Rinder – Antiinfektivum (Florfenicol)
Bezeichnung des Tierarzneimittels
Nuflor Minidose 450 mg/ml Injektionslösung für Rinder
Zusammensetzung
Die Injektionslösung enthält 450 mg Florfenicol/ml und 350 mg N-Methylpyrrolidon pro ml.
Klare, farblose bis gelbe Injektionslösung.
Zieltierart(en)
Rind.
Anwendungsgebiet(e)
Metaphylaktische und therapeutische Behandlung von durch florfenicolempfindliche Mannheimia haemolytica, Pasteurella multocida und Histophilus somni hervorgerufene Atemwegsinfektionen beim Rind. Die Erkrankung sollte vor der metaphylaktischen Behandlung im Rinderbestand nachgewiesen sein.
Gegenanzeigen
Nicht bei Bullen anwenden, die für die Zucht vorgesehen sind.
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die sichere Anwendung bei den Zieltierarten:
Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte unter Berücksichtigung eines Antibiogramms sowie örtlicher, offiziell anerkannter Leitlinien zum Einsatz von Antibiotika erfolgen.
Nicht anwenden, wo bekanntermaßen Resistenzen gegen Florfenicol oder andere Amphenicole auftreten.
Die unsachgemäße Anwendung dieses Tierarzneimittels kann die Prävalenz von Bakterien, die gegen Florfenicol oder andere Amphenicole resistent sind, erhöhen.
Eine lang andauernde oder wiederholte Anwendung dieses Tierarzneimittels sollte vermieden werden durch Verbesserung des Betriebsmanagements, Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen und die Vermeidung jeglicher Stresssituationen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Gehen Sie mit diesem Tierarzneimittel sehr vorsichtig um, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Im Falle einer Selbstinjektion umgehend ärztlichen Rat in Anspruch nehmen und dem Arzt die Packungsbeilage oder das Etikett vorlegen. Direkten Kontakt mit Haut, Mund und Augen vermeiden. Nach der Anwendung Hände waschen.
Laborstudien an Kaninchen und Ratten zum Hilfsstoff N-Methylpyrrolidon ergaben Hinweise auf fetotoxische Wirkungen. Gebärfähige Frauen, Schwangere oder Frauen, bei denen eine Schwangerschaft ver-mutet wird, sollten das Tierarzneimittel mit äußerster Vorsicht anwenden, um eine unbeabsichtigte Selbstinjektion zu vermeiden.
Das Tierarzneimittel kann bei manchen Menschen eine Überempfindlichkeit (Allergie) hervorrufen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Florfenicol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Trächtigkeit und Laktation:
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation ist bei Rindern oder bei zur Zucht bestimmten Tieren nicht belegt. Studien an Labortieren ergaben keinen Hinweis auf ein embryo- oder fetotoxisches Potenzial von Florfenicol. Laborstudien an Kaninchen und Ratten zum Hilfsstoff N-Methylpyrrolidon ergaben Hinweise auf fetotoxische Wirkungen.
Nur gemäß der Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt anwenden
Fortpflanzungsfähigkeit:
Nicht bei erwachsenen Bullen anwenden, welche zur Zucht vorgesehen sind (siehe Abschnitt Gegenanzeigen).
Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen:
Keine bekannt.
Überdosierung:
Keine Daten vorhanden.
Wesentliche Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden
Nebenwirkungen
Rind:
Sehr häufig (> 1 Tier / 10 behandelte Tiere): | Schmerzen an der Injektionsstelle1,2,3, Schwellung an der Injektionsstelle1,4, Entzündung an der Injektionsstelle1,5, Läsion an der Injektionsstelle1,5 |
Sehr selten (< 1 Tier / 10 000 behandelte Tiere, einschließlich Einzelfallberichte): | Reduzierte Futteraufnahme6; Weicher Kot2,6 |
1 nach Injektion des Tierarzneimittels mit dem maximal empfohlenen Volumen von 10 ml pro Injektionsstelle
2 vorübergehend
3 einige Tage anhaltend
4 bis zu 61 Tage anhaltend nach subkutaner und bis zu 24 Tage nach intramuskulärer Injektion
5 festgestellt bei der pathologischen Untersuchung und bis zu 37 Tage anhaltend nach intramuskulärer Injektion
6 schnelle und vollständige Genesung nach Beendigung der Behandlung
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte zuerst Ihrem Tierarzt mit. Sie können Nebenwirkungen auch an den Zulassungsinhaber unter Verwendung der Kontaktdaten am Ende dieser Packungsbeilage oder über Ihr nationales Meldesystem melden. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu senden. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vet-uaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung
Subkutane Anwendung: 40 mg/kg Körpergewicht (4 ml für 45 kg KGW). Einmalige Verabreichung.
Intramuskuläre Anwendung: 20 mg/kg Körpergewicht (2 ml für 45 kg KGW). Zweimalige Verabreichung im Abstand von 48 Stunden.
Die Injektion sollte nur in den Nackenbereich erfolgen. Es sollten nicht mehr als 10 ml an eine Injektionsstelle gespritzt werden.
Um eine exakte Dosierung zu gewährleisten und Unterdosierungen zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden.
Hinweise für die richtige Anwendung
Vor jeder Dosisentnahme Gummistopfen reinigen und eine trockene, sterile Kanüle sowie Spritze benutzen.
Flaschen mit 250 ml nicht öfter als 25mal anstechen.
Wartezeiten
Essbare Gewebe: Subkutane Anwendung (40 mg/kg Körpergewicht, einmalig): 64 Tage.
Intramuskuläre Anwendung (20 mg/kg Körpergewicht, zweimalig): 37 Tage.
Nicht bei Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Für dieses Tierarzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Sie dürfen dieses Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nach „Exp. nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden. Diese Maßnahmen dienen dem Umweltschutz.
Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker, wie nicht mehr benötigte Arzneimittel zu entsorgen sind.
Einstufung von Tierarzneimitteln
Tierarzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
Zulassungsnummern und Packungsgrößen
Zul.-Nr. 401486.00.00
Packungsgrößen:
1 Durchstechflasche zu 50 ml in einer Faltschachtel
1 Durchstechflasche zu 100 ml in einer Faltschachtel
1 Durchstechflasche zu 250 ml in einer Faltschachtel
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage
01/2024
Detaillierte Angaben zu diesem Tierarzneimittel sind in der Produktdatenbank der Europäischen Union verfügbar (https://medicines.health.europa.eu/veterinary).
Verschreibungspflichtig