Entwicklungskreislauf

Der Entwicklungskreislauf umfasst bei allen Eimeria-Arten eine endogene und eine exogene Phase. Die zyklische Erregervermehrung erfolgt obligat intrazellulär über meist 3 oder 4 asexuelle Schizogonien und eine geschlechtlich differenzierte Gametogonie.

Nach dem die unsporulierte Oozyste in die Umwelt ausgeschieden wurde, reift sie. Innerhalb von ca. 24 Stunden bildet die Sporogonie dabei zuerst vier Sporoblasten und schließlich insgesamt acht Sporozoiten aus.

Nach der oralen Aufnahme und der ersten mechanischen Zerstörung der Hülle im Muskelmagen erfolgt im Dünndarm die Exzystierung, wobei die Sporozoiten frei gesetzt werden. An diesem Prozess sind Trypsin und proteolytische Enzyme der Gallenflüssigkeit sowie Kohlendioxid beteiligt. Die freigesetzten Sporozoiten dringen in die Darmepithelzellen ein. Dort entwickeln sie sich entweder direkt (E. brunetti, E. praecox) oder sie werden zuvor in andere Regionen des Darmes (Darmkrypten) transportiert (E.acervulina, E.maxima, E.necatrix, E.tenella) (Schubert 2005).

In der Zielzelle werden sie in eine parasitophore Vakuole eingeschlossen und beginnen mit der Nahrungsaufnahme. In der Zelle werden sie durch mehrere Zerfallsteilungen (ungeschlechtlich) zu Schizonten. Die Schizonten vermehren sich und differenzieren sich schließlich zu einer genetisch festgelegten Anzahl an Merozoiten. Diese werden nach Zerstörung der Zelle freigesetzt und können neue Zellen befallen, wobei die Schizogonie erneut abläuft. Die Anzahl der Schizontengenerationen ist bei jeder Eimerienspezies genetisch festgelegt.

Nach Abschluß der Schizogonie differenziert sich ein Merozoit zum Mikro- oder Makrogamont. Aus dem Makrogamonten wird ein weiblicher Makrogamet, aus dem Mikrogamonten werden durch Zerfallsteilung viele männliche Mikrogameten.

Nach Befruchtung eines Makrogameten durch einen Mikrogameten entsteht eine Zygote, die eine Wand ausbildet und mit dem Kot als unsporulierte Oozyste ausgeschieden wird. Diese muss dann, um infektionstüchtig zu werden, in der Außenwelt sporulieren.

Frühreife Stämme

Die verwendeten frühreifen Stämme haben einen kürzeren Lebenszyklus und geringere Reproduktionsraten. In Folge dessen sind die Läsionen deutlich geringer, da entsprechend weniger Darmzellen zerstört werden.

Die Tiere bilden gegen die frühreifen Oozysten jedoch eine nahezu gleich starke Immunität aus (Williams 1992). Eine Rückkehr zur virulenten Form konnte bei keiner der verwendeten frühreifen Linien beobachtet werden. Sie sind genetisch stabil (Williams 1992).

Immunität

Die sich nach einer Infektion mit Kokzidien ausbildende Immunität besteht aus humoralen und zellulären Abwehrmechanismen (Rose 1982). Die immunen Hühner entwickeln spezifische Antikörper und zelluläre Antworten auf Parasiten-Antigene (Bhogal et al.1992). Die immunogenen Eigenschaften gehen dabei vor allem von den Sporozoiten und Merozoiten und in einem geringeren Maße auch von den Schizonten aus.

Zirkulierende Antikörper treten in Abhängigkeit von der Infektionsdosis und der Eimeriaart auf, sind aber gewöhnlich nach etwa einer Woche nachweisbar. Für die Immunität des Wirtstieres sind jedoch weniger die Antikörper verantwortlich als vielmehr eine zellvermittelte Immunität. (Lillehoj 1987, Jenkins 1998).

Dies gilt vor allem für Reinfektionen. Jedoch sind die Mechanismen der Immunität noch nicht restlos aufgeklärt. Weiterhin unterscheiden sie sich von Eimeriaart zu Eimeriaart und zwischen den befallenen Darmabschnitten (Lillehoj und Trout 1993).

Ionophore

Bei den letzteren (Monensin, Lasalozid, Salinomyzin, Narasin, Maduramizin) handelt es sich um so genannte Ionophore. Dies sind Polyether-Antibiotika, die mit verschiedenen anorganischen Kationen reversibel Chelate oder andere Komplexe bilden.

Diese Neutralsalzkomplexe besitzen eine recht lipophile Außenseite, weshalb sie sich als Ionen-Carrier durch sonst undurchlässige biologische Membranen eignen. Dadurch kommt es zu Störungen im Kationenhaushalt lebender Zellen.

Neben ihrer kokzidiostatischen Wirkung besitzen Polyether-Antibiotika u.a. noch eine starke antimikrobielle Wirkung gegen grampositive Bakterien sowie eine teilweise antifungale Wirkungen gegen Pilze/Hefen und antivirale Effekte gegen tierpathologische (Herpes)Viren.

Polyether Antibiotica

Bis auf wenige Ausnahmen werden natürliche Polyether-Antibiotika von Actimyceten der Gattungen Streptomyces (Actinomyces), Streptoverticillium, Actinomadura und Dactylosporangium gebildet (Sieg 2000).

Subklinische Kokzidiose

Eine subklinische Kokzidiose ist durch den Nachweis von Läsionen und der Ausscheidung von Oozysten zwischen dem 25. und 35. Lebenstag gekennzeichnet.

Sie tritt in nahezu 100% der Betriebe auf, die Antikokzidia einsetzen.

Dabei ist auch hier ebenso wie bei einer klinischen Kokzidiose, die Futteraufnahme reduziert und das Risiko für intestinale Erkrankungen steigt, vor allem während der letzten Mastperiode (Paganini 2005).