Vermehrungszyklus
Kokzidien gehören zu den so genannten Geohelminthen, d.h., ihr Vermehrungszyklus verläuft einwirtig, ohne Zwischenwirt. Die Parasiten werden in Form so genannter sporulierter Oozysten durch Picken aus der Umwelt oder über Kot verschmutztes Wasser oder Futter aufgenommen. Bereits im Muskelmagen wird ihre schützende Hülle durch Steinchen oder andere harte Materialien zerstört (Schubert 2005).
Die Freisetzung der enthaltenen Sporozoiten erfolgt im Dünndarm, wo sie sich dann je nach Art in 4 – 6 Tagen in den Zellen der Darmschleimhaut über bis zu 4 Generationen zuerst ungeschlechtlich (Schizogonie) und dann geschlechtlich vermehren (Gametogonie). Besonders pathogene Spezies (E. necatrix, E. tenella) vermehren sich in den tieferen Darmwandschichten, was zu einer Ablösung der Schleimhaut mit Verletzungen von Blutgefäßen führt. Weniger pathogen sind dagegen die Spezies (E. praecox), die bevorzugt die Darmzotten besiedeln (Salisch und Siegmann 2005).
Am Ende des Vermehrungszyklus werden die entstandenen, unsporulierten Oozysten mit dem Kot in die Umwelt ausgeschieden, wo sie reifen (sporulieren) müssen (Sporogonie), um anschließend nach oraler Aufnahme für die Vögel wieder infektiös zu sein. Die Sporulation erfolgt unter dem Einfluss von Sauerstoff, Feuchtigkeit und Temperaturen von mindestens 14°C innerhalb von 1-2 Tagen.
Auf Grund ihrer stabilen Wand sind sie sehr widerstandsfähig (tenazid) und können im Erdboden über viele Monate bis zu einem Jahre hinweg infektiös bleiben. Auch ein Überwintern im Auslauf ist möglich. Weiterhin können Oozysten durch alle erdenklichen belebten und unbelebten Vektoren leicht verschleppt werden (Noppinger 2003, Salisch und Siegmann 2005).
Der Höhepunkt der Ausscheidung von Oozysten wird sechs bis neun Tage nach der Infektion beobachtet (Schubert 2005).