Lexikon
Lexikonbegriff | Erläuterung |
attenuiert | Gezielte künstliche Abschwächung oder Aufhebung der krankmachenden Wirkung des verwendeten Krankheitserregers unter Erhalt seiner Vermehrungsfähigkeit. |
Bartonellen | Kleine, stäbchenförmige, gramnegative Bakterien, die sowohl beim Menschen als auch bei verschiedenen anderen Säugetieren und Nagern zu Erkrankungen führen können. |
Boosterung | Eine im Abstand von einigen Wochen, Monaten oder Jahren nach der ersten Vakzination wiederholte Impfung (Revakzination). Dadurch wird die sekundäre Immunreaktion stimuliert und entsprechend der Immunstatus verstärkt. |
Bordetellen | Kugelförmig bis ovale, nicht Sporen bildende, gramnegative, strikt aerobe Bakterien der Gattung Bordetella. Einige Arten sind unbeweglich, andere bewegen sich aktiv mit Hilfe von Geißeln. Bordetellen besitzen eine große Affinität zum Flimmerepithel des Respirationstraktes. |
Caliciviren | Unbehüllte, einzelsträngige RNA-Viren der Familie Caliciviridae. Sie kommen beim Menschen und verschiedenen Tierarten vor, besitzen jedoch ein enges Wirtsspektrum, so dass sie nur schwer von einer Wirtsspezies zu einer anderen übertragen werden können. |
Chlamydien | Gram negative, nur intrazellulär lebende Bakterien. Sie kommen bei Säugern, Vögeln und Avertebraten vor. Sie haben eine besondere Affinität zu Epithelzellen. |
Chlamydiose | Auf einer Infektion mit Chlamydien beruhende Erkrankung, die sich vor allem durch eine ein- oder beidseitige Bindehautentzündung äußert. |
Diagnose | Erkennung und Benennung einer Krankheit nach Art, Erscheinungsform und Bedeutung. Im weiteren Sinne auch verwendet für die Benennung eines Symptoms (z.B. Kolik) oder einer Vermutung (Verdachtsdiagnose). |
Differentialdiagnose | Unterscheidung und Abgrenzung von Krankheiten mit ähnlichen Krankheitsbildern. |
endemisch | Im Vorkommen auf ein bestimmtes, relativ eng umschriebenes Gebiet beschränkt. Regelmäßig in einer bestimmten Population auftretende Krankheiten, die auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt bleiben. |
Epithelzellen | Zellen, die häufig durch besondere Haftstrukturen mit einander verbunden sind und so das Epithelgewebe bilden. Dabei handelt es sich entsprechend ihrer Leistung um plattenförmige, prismatische oder polygonale Zellen. |
Exozytose | Ausschleusen von Stoffen, Partikeln oder Erregern aus der Zelle. |
Injektions-assoziierten Fibrosarkom | Darunter versteht man die Ausbildung von Tumoren an einer Injektionsstellen. Ausschlaggebend ist vermutlich das mit der Injektion einhergehende Trauma. Doch wurde seit Anfang der neunziger Jahre vermehrt die Vermutung geäußert, dass bestimmte Impfungen (Tollwut, FeLV) sowie die Häufigkeit der Impfungen in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen könnten. Bislang konnte jedoch kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einzelnen Impfstoffen oder Kombinationsvakzinen nachgewiesen werden. Das heißt, die Tumorbildung ist unabhängig davon, ob ein Impfstoff oder ein anderer Arzneistoff injiziert wurde. Vermutlich beruht die Entstehung des Sarkoms auf einem mehrstufigen Prozess, in den sowohl genetische, iatrogene und lokale Faktoren miteinfließen. Es wird davon ausgegangen, dass das Injektionstrauma als solches zu einer Überreaktion, insbesondere bei Katzen, führt. |
Immunologische Lücke | Zeitintervall zwischen dem von der Mutter mitgegebenen (maternalem) Schutz und Impfschutz. Der Organismus verfügt währenddessen noch über eine Restmenge maternaler Antikörper, die i.d.R. zwar nicht mehr ausreichend schützen, jedoch die Ausbildung einer Impfimmunität verhindern. |
Infektionsdruck | Der Infektionsdruck wird durch die Anzahl der Erreger im Kontaktbereich (Umgebung) eines empfänglichen Individuums bestimmt. |
Inkubationszeit | Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt Ansteckung (Infektion) und dem Auftreten der ersten klinischen Krankheitssymptome. Sie ist bei den verschiedenen Infektionskrankheiten unterschiedlich lang (zwischen wenigen Stunden bis mehrere Wochen, in Ausnahmefällen Monate bis Jahre). Sie ist abhängig vom Wirt, seiner Disposition und der spezifischen und unspezifischen Abwehr sowie von Art und Virulenz des Erregers und der Befallsstärke (Infektionsdosis). |
Kombinationsvakzine | Impfstoffe, die aus den Antigenen verschiedener Erreger zusammengesetzt sind und nicht miteinander konkurrieren. |
laktierend | Milchgebend |
Lebendimpfstoff | Impfstoff aus vermehrungsfähigen, jedoch abgeschwächten Keimen. |
Lyse | Auflösung der Zellstruktur |
maternal | Mütterlich, zur Mutter gehörend |
Morphologie | Wissenschaft vom Bau und von der Gestalt der Tiere und ihrer Organe. |
Mykoplasmen | Unbewegliche kugelförmige (kokkoide) Bakterien, die zur Familie der Mykoplasmataceae gehören, keine feste Zellwand besitzen und pathogen für Mensch und Tier sind. |
Nekrosen | Absterben von Zellen und Gewebe |
Paramunitätsinducer | Wirkstoffe, die eine kurzzeitig andauernde (1-2 Wochen) Immunität oder erhöhte Abwehrbereitschaft induzieren. |
Prognose | Vorhersage. Vorzunehmende Einschätzung des (Tier)Arztes über den voraussichtlichen weiteren Verlauf einer Krankheit, z.B. hinsichtlich Dauer, Heilungsaussichten, Wiederherstellung, Behandlungskosten. |
Prophylaxe | Vorbeuge, vorbeugende Maßnahme |
Reinfektionen | Erneute Ansteckung mit dem/den selben Erreger(n) nach erfolgter Eliminierung des/der Erreger(s) einer vorangegangenen Infektion. |
Rezidiv | Rückfall. Wiederauftreten einer Krankheit nach der Abheilung bzw. offensichtlicher klinischer Gesundung. Der Grund kann eine nicht vollständige Beseitigung des verursachenden Agens sein. |
Sekundärinfektion | Zweitinfektion . Zusätzliche Ansteckung eines bereits infizierten Organismus mit einem anderen Erreger. Dabei siedeln sich die Sekundärerreger in den durch Primärinfektion vorgeschädigten Organen und Geweben an. |
Totimpfstoffe | Impfstoff, der aus abgetöteten Krankheitserregern besteht. |
Zoonose | Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen sowie vom Menschen auf das Tier übertragen werden kann. |
Zytoplasma | Die Gesamtheit der Zellorganellen bzw. die Zelle ohne Zellkern. |