Bedeutung von Kofaktoren

Es erkrankt stets nur ein Teil der mit PCV2 infizierten Schweine an PCVD/PCVAD (Harding 1996; Sibila et al. 2001; Grierson et al. 2004; Ritzmann und Palzer 2007) und es scheint eine Mindestmenge an PCV2 notwendig zu sein, damit es zu pathomorphologischen Krankheitserscheinungen kommt (Ritzmann und Palzer 2007).

Wie eingangs erwähnt, scheinen so genannte Kofaktoren für eine klinische Erkrankung erforderlich zu sein. Untersuchungen in den USA an 484 Schweinen mit PCVD/PCVAD haben nur bei 2% der Tiere eine alleinige PCV2 Infektion erbracht. Koinfektionen, die am häufigsten bei Schweinen mit PMWS diagnostiziert werden, sind PRRSV (52%) und Mycoplasma hyopneumoniae (36%) (Pallares et al. 2002).

Außerdem führten experimentelle Infektionsversuche mit PCV2 und weiteren Erregern wie Porcinen Parvoviren (PPV) und PRRSV zu einem Anstieg von PCV2, sowie zu einem gehäuften Auftreten von PCVD/PCVAD bei den koinfizierten Schweinen (Allan et al. 1999; Ellis et al. 1999; Allan et al. 2000; Harms et al. 2001; Opriessnig et al. 2004).

Zu den nicht infektiösen Kofaktoren zählen

  • Stressfaktoren
  • schlechte Hygiene oder
  • bestimmte Managementpraktiken wie z. B. Zusammenstallen von Babyferkeln aus zu vielen verschiedenen Herkunftsbetrieben und mit weiter Altersspreizung, Zurückstallen von Kümmerern, fehlende Rein-Raus Belegung, Überbelegung, Lüftungsmängel, mangelhafte Futterqualität oder Reinigungs- und Desinfektionsmängel.