Häufig gestellte Fragen

Wodurch ist die KSC charakterisiert?

Bei der KSC handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der T-Zellen die Zellen der Tränendrüse angreifen und zerstören. Dadurch kommt es zu einer mangelhaften oder fehlenden Bildung von Tränenflüssigkeit, die wiederum Veränderungen der Horn- und Bindehaut nach sich ziehen. Typisch sind klebrig-eitriger Ausfluss, Keratitis, Hornhautödem, Konjunktivitis, Neovaskularisation und Hornhautulzera.

Welche Funktionen übernimmt die Tränenflüssigkeit?

Die Aufgabe der Tränenflüssigkeit ist es, die gefäßlose Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Außerdem schmiert sie das Auge und sorgt für eine gute Gleitfähigkeit. Weiterhin schützt sie das Auge vor Infektionen.

Wie kann eine bestehende KSC sicher diagnostiziert werden?

Mit dem Schirmer-Tränen-Test (STT) kann die KSC sicher und bereits in einem sehr frühen Stadium, noch lange bevor klinische Symptome auftreten, diagnostiziert werden.

Was sagt welches Ergebnis des STT aus?

Der Teststreifen ist nach 60 sec abzulesen. Er misst während dieser Zeit die Menge der Tränenflüssigkeit im Auge. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt interpretieren:

Bei welchen Hunden sollte sicherheitshalber ein Schirmer-Tränen-Test (STT) durchgeführt werden?

Ein STT sollte regelmäßig bei allen Hunden prädisponierter Rassen durchgeführt werden. Dazu zählen:• Westhighland White Terrier
• Yorkshire Terrier
• Cavalier King Charles Spaniel
• Shih Tzu
• Pudel
• Lhaso Apso
• Pekinese
• Cockerspaniel
• Amerikanischer Cocker Spaniel
• Bulldogge
Weiterhin können Konjunktivitis und Hornhautulcera ein Hinweis auf eine unerkannte KSC sein.
Der STT sollte stets an beiden Augen durchgeführt werden, da die Ergebnisse oft sehr unterschiedlich sind.

Kann der STT ohne Prämediaktion durchgeführt werden?

Ja. Der STT ist vollkommen schmerzfrei und bedarf daher keiner Prämedikation. Im Gegenteil, eine solche kann das Testergebnis sogar verfälschen.

Was ist Ciclosporin A und wie wirkt es?

Ciclosporin A ist ein aus norwegischen Schlauchpilzen gewonnenes zyklisches Peptid, das 11 Aminosäuren enthält. Es zählt zu den Immunsuppressiva der neueren Generation. Es hemmt das Enzyms Calcineurin und hemmt so vor allem die Aktivität und Proliferation der T-Helfer-Zellen, ohne zytotoxisch zu wirken. Durch die Hemmung der T-Zellen wird auch die Synthese von Zytokinen und Gamma-Interferon sowie Interleukin 2 gestoppt, die u.a. für die Entstehung von Entzündungsreaktionen verantwortlich sind.

Bei welchen Erkrankungen kann Ciclosporin A in der Veterinärmedizin eingesetzt werden?

Ciclosporin A hat in der Veterinärmedizin eine Zulassung zur Behandlung der Keratokonjuntivitis sicca (KSC) und der Keratitis superficialis chronica (KSC, Schäferhundkeratitis). Sie ist in Form einer Salbe von der Firma Intervet im Handel.

Gibt es nur von der Firma Intervet ein zugelassenes Arzneimittel gegen KCS und KSC, das den Wirkstoff Ciclosporin A enthält?

Ja.

Welche Vorteile hat die (Dauer)Behandlung mit Ciclosporin A gegenüber der Behandlung mit Kortikosteroiden?

Im Gegensatz zur dauerhaften Behandlung mit Kortison, werden bei der Behandlung mit Ciclosporin A keine immunsuppremierenden Effekte oder Veränderungen an der Hornhaut beobachtet. Auch wird dadurch kein Risiko zur Ausbildung eines Glaukoms oder Katarakts induziert.

Wie häufig müssen erkrankte Hunde mit Ciclosporin A behandelt werden?

Die Behandlung der Tiere muss mit der einzigen in Deutschland zugelassenen Augensalbe (Intervet) alle 12 Stunden erfolgen. Dazu wird je nach Größe des Hundes, ein etwa 0,5-1 cm langer Streifen Salbe in den Konjunktivalsack gegeben.

Warum ist eine lebenslange Therapie notwendig

Die genauen Entstehungsmechanismen der Erkrankung sind unbekannt. Letztlich kommt es zu einer dauerhaften Fehleinstellung des Immunsystems und einer dadurch bedingte Zerstörung von Zellen und Geweben. Die Behandlung mit Cyclosporin A richtet sich gegen diese immunologische Fehleinstellung. Sobald die Therapie jedoch abgebrochen oder unterbrochen wird, setzt auch die Zerstörung der Zellen /Gewebe wieder ein. Untersuchungen zeigen, dass die Therapie, nachdem sie unterbrochen wurde, deutlich schlechter anschlägt.

Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten?

Nein. Kurzfristig können auch Kortikoidpräparate eingesetzt werden. Langfristig haben diese jedoch zu große Nebenwirkungen.