Lexikon

BegriffErläuterung
ACE-HemmerHemmer des Angiotensin-Converting-Enzymes, Angiotensin-Konversions-Enzym-Hemmer.
Das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) ist für die Regulation des Blutdrucks, des Blutvolumens und der Natriumkonzentration im Körper sehr wichtig. ACE-Hemmer hemmen die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II. Angiotensin II wirkt gefäßverengend (vasokonstriktiv), den Blutdruck erhöhend (hypertensiv), hemmt die Ausscheidung von Kochsalz und Wasser über die Niere (antidiuretisch) und stimuliert die Sekretion von Aldosteron, was wiederum zu einem Blutdruckanstieg führt.
Am Herzmuskel wirken sich ACE-Hemmer positiv auf die Schlagkraft des Herzens aus und erhöhen somit das Herzzeitvolumen. Sie werden als Gefäßerweiterer (Vasodilatatoren) und als Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) eingesetzt. Zur Gruppe der ACE-Hemmer gehören z.B. Ramipril, Enalapril und Captopril.
AntikoagulansGerinnungshemmende Substanzen
AtopieNeigung des Organismus, mit Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie vom Soforttyp) auf den Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt zu reagieren, die mit einer krankhaft erhöhten Bildung von Immunglobulin E-Antikörpern (IgE) einhergeht.
AutoimmunerkrankungÜberbegriff für Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist, da das Immunsystem dieses als fremd erkennt. Die Folge sind schwere Entzündungsreaktionen, die zur Zerstörung der betroffenen Zellen/Gewebe/Organe führen.
BlepharospasmusEin- oder beidseitigen Lidkrampf als Folge einer Dauerkontraktion des Musculus orbicularis oculi. Wenn die Muskelkontraktion über einen längeren Zeitraum anhält, behindert dies die Sehfähigkeit und kann zeitweise auch zu Blindheit führen.
CiclosporinCyclisches Polypeptid aus 11 Aminosäuren mit immunsuppressiver Wirkung durch eine reversible Hemmung der T-Zell-Aktivierung.
Wird eingesetzt zur Immunsuppression bei Transplantationen und Autoimmunkrankheiten. Als unerwünschte Arzneimittelwirkungen werden Nephro- und Hepatotoxizität, sowie Hypertonie angegeben. Ciclosporin kann von Pilzen (z. B. Trichoderma polysporum und Tolypocladium inflatum) gebildet oder zum therapeutischen Einsatz synthetisch hergestellt werden.
Diabetes mellitusZuckerkrankheit, Zuckerharnruhr
Diabetes mellitus wird unabhängig von der Ätiologie bei jeder Spezies durch einen Insulinmangel (absolut oder relativ) hervorgerufen. Ursächlich kommen Störungen in folgenden Bereichen in Frage: Biosynthese des Insulins, Abgabe aus den B-Zellen, transport, Bindung, Insulinabbau bzw. Wirkung an den ansprechbaren Geweben.
DigitalisGehört zur Wirkstoffgruppe der Digitalisglykoside, die die Schlagkraft des Herzens (Kontraktionskraft) erhöhen (positiv inotrope).
EndokrinologieLehre von den Hormonen
GlaukomGrüner Star.
Eine der häufigsten Erkrankungen des Sehnervs.
Charakteristisch ist ein kontinuierlicher Verlust von Nervenfasern. Dieser wird bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf am Sehnervenkopf (Papille) als zunehmende Aushöhlung (Exkavation) sichtbar. Als Folge entstehen charakteristische Gesichtsfeldausfälle. Auch der Verlust des Augenlichts ist möglich. Größter Risikofaktor ist ein zu hoher Augeninnendruck.
GlukokortikoideSteriodhormon der Nebennierenrinde (NNR). Die wichtigsten natürlichen Glukokortikoide sind das Kortisol, Kortikosterol und das Kortisolabbauprodukt Kortison.
GranulozytenZu den Leukozyten gehörende vielgestaltige Zellen mit charakteristischer Zytoplasmagranula.
Sie besitzen die Fähigkeit zur Phagozytose, zum Anhaften (Adhärenz) an das Gefäßendothel und zum Einwandern in Gewebe. Einteilung entsprechend ihrer Anfärbbarkeit in neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten. Sie gehören neben den Lympho- und den Monozyten zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen).
HydrophilWasser liebend; Wasser anziehend
HyperadrenokortizismusCushing-Syndrom.
Überfunktion der Nebennierenrinde mit einhergehender Überproduktion von Hormonen, insbesondere der Glukokortikoide Kortison und Kortisol.
HypertrophieMasse- und Volumenzunahme eines Gewebes oder Organs durch Zellvergrößerung bei gleichbleibender Zellzahl.
HypothyreoidismusMangelzustand, der durch eine unzureichende Sekretion der Schilddrüsen entsteht.
ImmunsuppressivumMedikament zum Unterdrücken der Funktionen des Immunsystems.
ImmuntoleranzImmuntoleranz steht für eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionszustände von immunologischer Nichtreaktivität gegenüber fremden und eigenen Strukturen. Zentrale Selektionsvorgänge während der Ontogenese immunkompetenter Zellen und periphere Anpassungsprozesse, bei denen vor allem das jeweilige Mikromilieu von entscheidender Bedeutung ist, stellen deren Grundlage dar.
InterferonInterferone (IFN) sind Proteine, die von Zellen im Rahmen einer viralen Infektion oder aufgrund von antigenen und krebserregenden Reizen gebildet werden. IFN haben antivirale, antiproliferierende und immunmodulierende Wirkungen. Es wird zwischen den Interferonen alpha, beta, gamma und tau unterschieden.
InterleukinInterleukine sind Glykoproteine, die zur Gruppe der Zytokine (Mediatoren) gehören. Inzwischen sind 18 verschiedene ILs identifiziert worden. Sie alle besitzen Regulations- und Effektorfunktionen im Immunsystem.
KataraktGrauer Star.
Bezeichnung für eine langsam voranschreitende Trübung der Augenlinse (Sehen wie durch einen Nebel), die langfristig ohne Schmerzen zu einem Sehverlust führt. Sie tritt meist erst im hohen Alter auf. UV-Licht kann die Entwicklung des grauen Stars fördern.
KeratitisEntzündung der Hornhaut des (Kornea) Auges.
KonjunktivitisBindehautentzündung.
Man unterscheidet zwischen einer primären, sekundären und symptomatischen Konjunktivitis oder nach der Absonderung der Bindehaut (serös, katarrhalisch, fibrinös, pseudomembranös, diphtheroid oder follikulär). Die Ursachen können endogener und exogener Natur sein.
KortikosteroideSammelbegriff für Steroidhormone der Nebennierenrinde (NNR) mit 21 C-Atomen. Sie sind von den Gluko- und Mineralokortikoiden abzugrenzen.
LipophilFettliebend.
Beschreibt auch die gute Löslichkeit von Substanzen in Fetten und Ölen.
LokalanästhetikaEine chemische Substanz mit reversibler Wirkung, die an sensiblen Endorganen und sensiblen Leitungsbahnen angreift. Und so die Fortleitung von Erregerpotentialen blockiert, ohne das ZNS zu beeinflussen. Die Schmerzempfindung wird so lokal begrenzt aufgehoben.
LyphozytenZu den Leukozyten gehörende Blutzellen. Man unterscheidet T- und B-Lymphozyten, die unterschiedliche immunologische Aufgaben zu erfüllen haben.
MakrophagenWichtige regulatorische Zellen der Immunität und der Immunabwehr. Auch im Entzündungsgeschehen und bei der Blutgerinnung übernehmen sie wichtige Funktionen. Sie zirkulieren 1-2 Tage als Monozyten im Blut, bis sie als Makrophagen in die verschiedenen Gewebe einwandern.
MastzellenZellen der Immunabwehr, die bestimmte Botenstoffe und Entzündungsmediatoren u. a. Histamin, Heparin, Prostaglandine, Leukotriene und andere Zytokine gespeichert haben. Mastzellen spielen eine wichtige Rolle bei der Allergie vom Typ1 (allergischen Sofortreaktionen), aber auch bei der Wundheilung.
MCHEngl. Major Histocompatibility Complex.
Er umfasst eine Gruppe von Genen bei Wirbeltieren, die Proteine codieren, welche für die Immunerkennung, die Gewebevertäglichkeit (Histokompatibilität) bei Transplantationen und die immunologische Individualität wichtig sind.
MonozytenZellulärer Bestandteil des Blutes aus der Familien der Leukozyten, der der Immunabwehr dient.
NeurologieLehre von den Erkrankungen des Nervensystems.
NSAIDNicht-steroidale Antiphlogistika
Die nicht-steriodalen Antiphlogistika sind Entzündungshemmer (Antiphlogistika). Sie beiinflussen die Bildung und die Freisetzung von Entzündungsmediatoren (Zyklooxygenase, Prostaglandinsynthese). Sie haben jedoch keine immunsuppressive Wirkung.
Ödem1. Gewebsschwellung, hervorgerufen durch die Einlagerung von Wasser in das Gewebe bei erhöhtem hydrostatischen Druck (Stauungsödem) oder erniedrigtem kolloidosmotischen Druck.
2. Zellödem durch vermehrte Wasseraufnahme nach Membranschäden.
OrbitalZur knöchernen Augenhöhle (Orbita) gehörend
Pemphigus-KomplexSeltene beim Mensch, Hund und Katze beschriebene Autoimmunerkrankung der Haut, die mit Bläschenbildung bis hin zu Hautulzera einhergeht. Auch die Mund- bzw. Maulschleimhaut ist betroffen.
PlasmazellenZellen des Immunsystems, die der Produktion und Sekretion von Antikörpern dienen.
PrädispositionKrankheitsbereitschaft.
Verfassung des Körpers, bei einer entsprechenden Exposition mit schädigenden oder krankmachenden Einflüssen durch Ausbildung einer Krankheit zu reagieren. Es wird zwischen ererbter, angeborener und erworbener Disposition unterschieden.
PrämedikationAls Prämedikation wird die präoperative Gabe von Medikamenten (Benzodiazepine, Atropin, Morphin- bzw. Phenothiazinderivaten) bezeichnet. Sie soll eine psychische Dämpfung, eine leichte Schmerzlinderung/ -ausschaltung (Analgesie) sowie die Ausschaltung störender Reflexe und die Unterdrückung von Nebenwirkungen der Narkosemittel bewirken.
purulenteitrig
Schirmer-Tränen-Test
(SST)
Test zur Messung der Menge an gebildeter Tränenflüssigkeit. Dazu wird ein spezielles Testpapier unter das untere Augenlid geklemmt und das Ergebnis nach 60 sec. abgelesen. Es dient in der Tiermedizin vor allem dem Nachweis der Keratokonjunktivitis (KCS).
TopischÖrtlich, äußerlich
UlcusTiefreichende, umschriebene Defekte (Geschwüre) der Haut oder der Schleimhaut.
Vaskularisierung /
Vaskularisation
Prozess der Neubildung kleiner Blutgefäße bzw. die Versorgung eines Gewebes mit den Gefäßen und Blut
ZytokineSubstanzen, die als interzelluläre Mediatoren zur Aktivierung von Zellen beitragen (Steuerung der immunologischen Zellkooperation).
Sie werden von zahlreichen immunologisch aktiven Zellen gebildet. Zu dieser Gruppe gehören die Lymphokine, Interleukine, Monokine und Wachstumsfaktoren.
ZytotoxischZellschädigend