EHV4 – Respiratorische Erkrankungen
EHV4 ist vor allem als Erreger von Erkrankungen der Atemwege bekannt. Synonym wird deshalb häufig auch der Name Rhinopneumonitisvirus verwendet. Nur selten werden respiratorische Erkrankungen von EHV1 verursacht und wenn, dann wird EHV1 meist nur gemeinsam mit EHV4 nachgewiesen. Oft findet das Infektionsgeschehen subklinisch statt oder verläuft milde. Zu einem akuten Verlauf kommt es vor allem bei Fohlen, Absetzern und Jährlingen. Meist findet die Infektion im ersten Lebensjahr statt (Borchers et al. 2006).
Klinik
Nach einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen kommt es zu wässrigem Nasenausfluss, flachem, feuchten Husten, einer Schwellung der Kehlgangslymphknoten, Rhinopharyngitis, Tracheobronchitis und einem Anstieg der Körpertemperatur auf 38,8 -39,5°C für wenige Tage (Brunner et al. 1998). Gelegentlich ist auch eine Konjunktivitis bei den betroffenen Pferden zu beobachten. Einige Pferde entwickeln auch einen Leistungseinbruch.Ohne Komplikationen klingt die meist nur subklinisch auftretende Infektion der oberen Atemwege binnen 8 -14 Tagen wieder ab. Zu einem akuten Verlauf kommt es vor allem bei Fohlen, Absetzern und Jährlingen. Bei perinatalen Infektionen zeigen die Fohlen ca. 18 – 24 Stunden nach der Geburt Schwäche sowie Atemnot und es treten Todesfälle auf (Moschos 2010).Durch bakterielle Sekundärinfektionen kann die Leistungsfähigkeit und die Belastbarkeit des Pferdes erheblich eingeschränkt werden. Besonders häufig treten Streptokokken auf, durch die es zu einem schleimig-eitrigen Nasenausfluss und einer Bronchopneumonie kommen kann. Aber auch eine sich anschließende Infektion der unteren Atemwege mit starkem Husten, Lungenentzündung und teilweise Fieber kann die Folge sein. Unbehandelt ergeben sich aus solchen Sekundärinfektionen häufig chronische Atemwegserkrankungen mit irreversiblen pathologischen Veränderungen der Lunge. Nicht selten sind es solche EHVInfektionen, die den Anfang einer Chronisch obstruktiven Bronchitis (COB) darstellen (Weinbrenner 2004).
Therapie
Therapiert werden nur akute Fälle. Zum Einsatz kommen dann Antipyretika, Antibiotika und unspezifische Paramunitätsinducer.