Katzenseuche

Die Katzenseuche (Feline Panleukopenie) ist eine hoch ansteckende, systemische Allgemeinerkrankung der Katze. Vor allem junge, kranke oder ungeimpfte Katzen im Alter von 6 bis 16 Wochen sind gefährdet. Bei ihnen verläuft eine Infektion mit dem sehr widerstandsfähigen und über mehrere Monate in der Umwelt infektiös bleibenden felinen Parvo-Virus bzw. felinen Panleukopenie-Virus (FPV), einem unbehüllten DNA -Virus, in der Regel perakut bis akut (Lutz 2006). Die Todesrate kann hier bis zu 75 Prozent betragen (AVMA 2003).

Bei älteren Tieren treten dagegen in der Regel nur leichte Symptome auf. Jedoch kann eine FPV-Infektion bei erwachsenen Katzen zu einer Immunsuppression führen, wodurch andere Erkrankungen begünstigt werden (AVMA 2003, Lutz 2006).
Die Infektion erfolgt direkt durch Kontakt oder indirekt durch eine kontaminierte Umwelt (AVMA 2003). Das Virus dringt über die Schleimhaut des Nasen-Rachenraums in den Organismus ein, wo es sich auch anfänglich repliziert. Durch die sich anschließende Virämie wird es zuerst in lymphatische Organe, später im gesamten Organismus verteilt (Lutz 2006). Nach einer Inkubationszeit von 3-5 Tagen treten bei einem akuten Verlauf Bauchschmerzen, dünnflüssiger, teilweise blutiger Durchfall, Erbrechen und Apathie auf. Außerdem ist eine dramatische Verminderung an Blutkörperchen (Leukozytopenie) zu beobachten, weshalb diese Erkrankung auch unter dem Namen Panleukopenie bekannt ist (Lutz 2006). Die Erkrankung endet insbesondere bei ungeimpften Katzen häufig tödlich, wobei auch ein perakuter Krankheitsverlauf mit plötzlichen Todesfällen nicht selten ist. Ein subakuter Verlauf, der durch Apathie und leichten Durchfall gekennzeichnet ist, kann infolge Zerstörung des Darmepithels und anschließender bakterieller Sekundärinfektion zu einem chronischen Durchfall führen. Bei einigen Katzen, die sich bereits intrauterin oder perinatal mit dem Virus infizieren, kann es zur felinen Ataxie kommen. Diese Sonderform der FPV-Infektion beruht auf einer Entwicklungsstörung des Kleinhirns (Kleinhirnhypoplasie) und evtl. der Retina (Lutz 2006).

Durch eine jahrzehntelang praktizierte Impfpraxis tritt die Feline Panleukopenie heute nur noch selten auf. Da das Virus jedoch nach wie vor in der Umwelt vorhanden ist, sind regelmäßige Impfungen auch künftig unerlässlich. Es sind grundsätzlich sowohl Lebend- als auch Totvakzinen als Mono- bzw. Kombinationsimpfstoffe gegen Katzenschnupfen zugelassen. Lebendvakzinen sind wirksamer als Totvakzine und sollten zur Impfung von Katzenwelpen eingesetzt werden.

Merke:

Die Katzenseuche (Feline Panleukopenie) ist eine hoch ansteckende, mitunter tödlich verlaufende Allgemeinerkrankung vor allem von jungen, kranken und ungeimpften Katzen im Alter von 6 bis 16 Wochen. Die Infektion mit dem felinen Parvo-Virus erfolgt sowohl durch direkten Kontakt als auch über eine kontaminierte Umwelt. Daher sollten Katzenwelpen unbedingt im Alter von 8 und 12 Wochen sowie mit 16 Wochen und noch einmal mit 15 Monaten dagegen geimpft werden. Anschließend ist der Impfschutz alle 3 Jahre aufzufrischen.