Die Verbreitung der Roten Vogelmilbe
Während die Rote Vogelmilbe Mitte der 1990er Jahre überwiegend in Käfighaltungssystemen zu finden war, kommt sie inzwischen auch immer mehr in Alternativhaltungen vor (Cencek 2003; Guy et al. 2004). Früher wurde ein Befall vor allem während der warmen Sommermonate wahrgenommen, während es in den kalten Wintermonaten zu einem Rückgang des Befalls kam. Durch die intensiven Produktionsbedingungen bestehen inzwischen aber das ganze Jahr über günstige Lebens- und Entwicklungsbedingungen. Dazu hat auch die Umstellung auf alternative Haltungssysteme beigetragen, da es hier für die Milbe bessere Versteckmöglichkeiten bei gleichzeitig erschwerten Reinigungsbedingungen gibt (Liebisch und Liebisch 2003).
Untersuchungen der Prävalenz in mehreren Ländern haben gezeigt, dass ein Befall von 80% oder mehr der Betriebe keine Seltenheit ist (Uni Wageningen). In Deutschland waren demnach im Jahre 2013 94% der Legehennenbetriebe von einem Befall mit der Roten Vogelmilbe betroffen.
Die Rote Vogelmilbe wird von Betrieb zu Betrieb bzw. von Stall zu Stall v. a. mittels stallübergreifend eingesetzter Geräte, Eierkartons und Mitarbeitern sowie durch Wildvögel und Nager verbreitet (Axtell und Arends 1990; Eckert 2005; Van Emous et al. 2005). Hier ist vor allem der Haussperling (Passer domesticus) und die Hausmaus (Mus musculus) zu nennen, da diese Tierarten für eine Persistenz der Milben während der Servicephase sorgen und auch als Transportwirte dienen können (Liebisch und Liebisch 2003).